08.05.2021 Virtueller Austausch Kolpingfamilie Minden „Polizei- und Notfallseelsorge“

Erstellt am: 08.05.2021 von pvadmin
Kategorien: Kolping | Veranstaltung

„Nichts tun“ in Corona-Zeiten ist keine Alternative – unter diesem Motto fand am 23. April ein weiterer virtueller Austausch statt, zu dem die Kolpingfamilie Minden eingeladen hatte und sich die stattliche Anzahl von 31 Teilnehmern aller Altersklassen gemeinsam im virtuellen Kolpingraum eingefunden hatten. Zu dem Thema „Polizei- und Notfallseelsorge“ referierte Diakon und Koordinator der Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt Eugen Chrost.

In diesem spannenden Vortrag wurde nicht nur über Fragen philosophiert, warum es Notfallseelsorge gibt, sondern auch über konkrete Einsätze berichtet, zu denen die Polizei- und Notfallseelsorge gerufen wird. Der Referent ging auch darauf ein, dass die Einsatzkräfte durch Aus- und Fortbildung, praktische Übungen, Reflexion aber auch durch reale Erfahrungen gestärkt werden. Hierzu die These: „Wie ich aus einem Einsatz herauskomme, hat viel damit zu tun, wie ich hinein gehe“.

Es ging tatsächlich dann auch um das Grundverständnis über die psychische Situation des in einen Notfall gekommenen Menschen oder eines Angehörigen. Zitat Eugen Chrost: „Wir sind normale Menschen mit normalen Reaktionen auf unnormale Situationen.“ Zu den „normalen Belastungsreaktionen“ gehören verändertes Verhalten, verändertes Fühlen, verändertes Denken. Im Konkreten zählen dazu zum Beispiel keine Beschäftigung mit Hobbys, keine oder falsche Entscheidungen treffen, nicht klar denken oder sprechen können.

Aufgabe des Notfallseelsorgers ist es, mit Hilfe dieses Wissens über die Psyche dann dem Betroffenen zu helfen das Notfallereignis einordnen zu können in die sogenannten „sicheren Säulen“ des „vorher“, das „Ereignis“ selber und das „nachher“. Der Betroffene soll wieder in die Lage versetzt werden, sich zu orientieren, die Situation selber zu begreifen, vielleicht auch Abschied zu nehmen um in Zukunft handlungs- und sprachfähig zu sein und die nächsten Schritte für „jetzt“, „heute“ und „morgen“ zu planen. N. Brosig, Kolpingsfamilie

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